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Chapitre 15 [D]

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Message par Admin Lun 15 Juin 2009 - 8:36

Morgens im Bett denkt Sabine an ihren Bruder Mario. Er ist nicht besonders glücklich, er leistet harte Arbeit in einer Tankstelle. Ziemlich frustriert stellt er fest, dass er zwar eine Steroanlage besitzt, aber abends zu müde ist, sich tolle Musik anzuhören. Auch zum Gitarrespielen fehlt ihm die Lust und die Kraft, und vor den Westlern hat er Hemmungen zu spielen, denn sie scheinen ihm perfekt wie in allem.
Sabines Alltag ist ihr zur Routine geworden, aber für sie steht schon fest, dass sie den Beruf nicht ihr ganzes Leben lang ausüben wird. Das Verhältnis zu den Kollegen hat sich verbessert, denn diese haben Respekt vor der Abiturientin, die tüchtig und keineswegs arbeitsscheu ist, wie andere Aussiedler.
Sabine gesteht Maria.dass sie sich den Westen " nicht so laut, so bunt " vorgestellt hat. Der Überfluss bringt sie in Verlegenheit, sie hat nämlich Mühe, aus dem riesigen Angebot die notwendigen Produkte zu wählen. Aber eben, sie hatte in der DDR nie Wahlen zu treffen, sie musste nie entscheiden, der Staat hat für sie entschieden...
Mit 100 Mark Zusatzverdienst leistet sich Sabine Luxus, zum Beispiel exotische Früchte. Beim Schlangestehen an der Kasse liest sie eine umwerfende Schlagzeile : "Bald Reisefreiheit für die DDR-Bürger. " Einer Freundin aus Leipzig, die in einem Flüchtlingslager weilt, gibt sie Tips für den Anfang im Westen. Sabine hat den Eindruck, dass bald niemand mehr in der DDR bleiben will.
Beim Zeitungslesen auf dem Sofa schläft sie mitten am Nachmittag ein, und beim Aufwachen abends ziehen im Halbschlaf Erinnerungen an ihr vorbei : Die Demonstration in Leipzig, der Ruf nach Demokratie, die Forderung nach Freiheit, ihr Arbeitsort, die Konsumgesellschaft des Westens... Sie denkt an ihre herumreisende Mutter, an den verlassenen Vater. Ein Gefühl der Einsamkeit beschleicht sie, und sie will es mit einem Film am Fernsehen vertreiben. Aber welch eine Überraschung ! Die DDR-Grenzen stehen offen ! So gibt es das Fernsehen bekannt und zeigt zum Beweis dafür jubelnde Menschenmassen diesseits und jenseits der Grenzen.
Sabine sitzt wie vom Blitz getroffen vor dem Fernseher und beginnt zu hoffen, dass sich nun bald jemand aus dem Osten bei ihr meldet.
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